Nordhessische … Dokfest-Lounge Samstag

Dokfest-Lounge Samstag

Abstract

Auf Grund des vorhergesagten Musikprogramms stand Samstag Nacht wieder die Lounge auf dem Programm: harte elektronische Klänge zwischen Techno und EBM. Diese Erwartung erfüllten die DJs und VJs gekonnt, auch wenn die Visuals in der Weinkirche leider nicht gut zum Tragen kamen. Aber dafür stand die Nacht noch unter dem Einfluss der vorherigen Spätvorstellung.

„voller, härter, Bässe(r)“

Ein „Remix“

Visual an einer Wand in der Weinkirche
Sehr schönes Visual an der hintersten Wand in der Weinkirche.

Im Vergleich zur Lounge am Freitag war diese Samstag Nacht deutlich besser besucht, wobei der Autor erst gegen 2 Uhr in den „Festkeller“ kam. Die Stimmung war schon an der Tür deutlich besser (d. h. freundlicher) und auf der Tanzfläche erst recht – es wurde schließlich getanzt. Wäre die Diskussion des letzten Remix' nicht so spannend gewesen, hätte man mehr von Jonas Friedlichs Acid- und Techno-Set gehabt. Passend zu diesem Film ist allerdings auch dieser Artikel ein „Remix“, denn eines der letzte Stücke von Friedlichs Set weckte beim Hörer Erinnerungen an ehemalige Netlabel stadtgruen:

Frank Biedermann – Endor Forest

Mehr von Frank Biedermanns Wookiee Woods [stadt004] gibt es beim Internet Archive, mehr von stadtgruen hat u. a. frei² – Das Magazin für freie Musik im Freien Radio Kassel gemixt.

EBM und Techno

Der zweite DJ des Abends war Phuong-Dan, der mehr in EBM unterwegs ist, aber auch immer wieder zu Techno-Klängen fand. Gerade düsterer Techno fügt sich dort gut ein, wie in seinem Set zu hören war. Für den „mehr housigen Elektroniker“ war das Set zwar weniger tanzbar, aber dafür gut anzuhören. Freunde düsterer Musik sind hingegen voll auf ihre Kosten gekommen.

Visuals leider ein wenig versteckt

Noch ein Visual an einer Wand in der Weinkirche
Gleicher Ort wie zuvor, ähnliches Visual.

Auf Grund der Gestaltung des Veranstaltungsorts „Weinkirche Festkeller“ kamen die schönen Visuals von f:p Visual Pulse leider nicht so gut zur Geltung: Der Raum ist zu verwinkelt und die Wandflächen sind recht klein, so dass zwar überall etwas zu sehen war, es dabei allerdings zwischen den ganzen Säulen unterging. In der Caricatura war letztes Jahr mehr Platz, so dass die Party im Wortsinn als „audio-visuelle Performance“ stattgefunden hatte. In der Weinkirche stand mehr die Audio-Performance im Fokus.

Der Trailer des 32. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (vom 32.Kasseler Dokfest bei Vimeo hochgeladen) wurde dabei auch in den Visuals verwendet, was ein sehr nettes und „heimeliges“ Gefühl erzeugte.

Fazit

Vielleicht war die Freitag Nacht eher mau, um die Vorfreude auf den Samstag zu erhöhen. Dies hat auch geklappt. Positiv hervorzuheben ist die erträgliche Lautstärke der Musik. Trotzdem ist die Wahl der Weinkirche im Vergleich zu den früheren Veranstaltungsorten „nicht das Gelbe vom Ei“. Neben dem Sicherheitspersonal an der Tür und der doch auch feuchten Kelleratmosphäre sahen die Toiletten wie frisch randaliert aus – und nicht wie in einer perfekten Location für Kongresse, Partys und Bankette, wie es in einer Werbeanzeige der Weinkirche Festkeller heißt.