Dokfest-Blog: Bis zum nächsten Jahr
Abstract
So, alle Rezensionen geschrieben, alles erlebte gebloggt, die Kinokarten auf dem Schreibtisch sortiert, noch einmal das 27. Dokfest gedanklich Revue passieren gelassen: Nichts zum Beschweren, Kassel hat sich wenig provinziell gegeben, viele schöne Filme gesehen. Dafür gibt es allerdings einige Wünsche für nächstes Jahr.
Fangen wir mit dem wichtigsten an, den Filmen. Es gab zwar in den Kurzfilmprogrammen auch ein paar weniger schöne Filme, aber gerade die Dokumentationen haben sehr gut gefallen. Die Beschreibung im Programmflyer war zwar kurz, aber knackig genug, um sich einen guten Filmplan zusammen zu stellen. Ob ich dabei allerdings den ein oder anderen noch besseren Film verpasst habe, lässt sich nachträglich kaum beurteilen. Ich hatte jedenfalls keinen Grund zu Klage:
- Goodnight Nobody im Gloria-Kino mit passendem Setting des nordhessischen Wetters nach der Vorstellung.
- Osadné kam im Filmladen und zeigt uns Nordhessen, wie man regionale Großprojekte professionell mit einer Lobby versieht.
- Lichtspiele war eine cineastische Spätvorstellung, aber trotzdem sehenswert.
- Viel Technik: Plug&Pray und Hacker, und immer war die Frage nach der Verantwortung des Erfinders dabei.
- (Zu) Viele Kurzfilme: Das Leben ist anderswo und Ana+Digi – mehr als ich sehen konnte.
- Suicide Club als „Kasseler Film“ mit einem gemischten Eindruck.
- „Finale, oho“, damit (sowie Sekt und Schnittchen) war das Dokfest dann beendet.
Ein Experiment: Über die Entstehung der Artikel bloggen
Nachdem ich meine Akkreditierung abgeholt hatte, war die Idee da, die Leser ein wenig hinter die Kulissen des Feuilleton blicken zu lassen. Nebenbei sind vielleicht auch ein paar Impressionen über das Dokfest herübergekommen. Ich hoffe jedenfalls, einen ähnlichen Spaß beim Lesen gehabt zu haben, wie ich ihn beim Erleben und Schreiben hatte:
- Dokfest-Blog: Hall of Fame, Wall of Fame – eine Idee entsteht.
- „Das gemütlichste Kino“ ist die Chiffre für das Gloria-Kino, es mag jeder selbst beurteilen.
- Cineastische Spätvorstellung, die zweite und nicht letzte während des Dokfests.
- Full House am Wochenende, aber für alle, war das gelebter „Sozialismus“ oder „Darwinismus“?
Wieder ausgeschlafen: Wünsche für 2011
Ich sehe in der obigen Aufstellung schon ein leichtes Übergewicht an Rezensionen gegenüber den Blog-Artikel, ergo waren die Filme auch das wichtigste. Und genau an dieser Stelle setzen meine Wünsche für 2011 an: Ich würde gerne eine prämierte Dokumentation sehen, gerne auch von Christine Schäfer. Ihre Filme sind einfach schön anzusehen. Es gibt nicht viele Dokumentarfilmer, die den Witz im Alltag mit der Kamera einfangen können. Von der Kunsthochschule fällt mir noch Jana Richter ein.
Als Autor und Vorspann-Zuschauer habe ich mir die Frage gestellt, was einen „Medienpartner“ ausmacht. Weder bei den Kollegen in der HNA noch der TAZ konnte ich keine besondere Berichterstattung über das Dokfest ausmachen. Oder wird solche Feuilleton- und Kolumnen-Arbeit heutzutage nicht mehr bezahlt? Mein Wunsch wäre daher eine Medienpartnerschaft mit dem Verein Nordhessen Media, der auch Nordhessische.de als Projekt betreibt.
Und statt noch jeden Abend über einen Artikel nachzudenken, hätte ich doch besser einmal zur Lounge gehen sollen.