Nordhessische … Dokfest-Blog: Das war das 29. Kasseler Dokfest

Dokfest-Blog: Das war das 29. Kasseler Dokfest

Abstract

Am vergangenen Sonntag Abend ging das 29. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (Dokfest) zu Ende. Nordhessische.de-Autor Robert Bienert hat wie in den Vorjahren die Filme mit Rezensionen gewürdigt und über die Geschichten am Rande gebloggt. Nach der letzten geschriebenen Rezension ist es nun an der Zeit, ein Fazit zu ziehen – und dem Jubiläums-Dokfest (30 Jahre Dokfest) im Juliläumsjahr (1100 Jahre Kassel) Verbesserungen vorzuschlagen.

Im Vergleich zum Vorjahr war die Dokfest-Woche 2012 weniger filmreich und schlaflos, was hauptsächlich an anderen Verpflichtungen lag. Dem entsprechend gibt es auch die meisten Rezensionen über Programme am Samstag:

Das eigentlich dazwischen noch ins Auge gefasste »Hochschulporträt: Haute école d'art et de design – Genève (HEAD)« konnte ich mir leider nur zum Teil anschauen, da das Programm vor »Wasserstand« mit 30 bis 40 Minuten maßlos überzogen hat und ich rechtzeitig im Filmladen sein musste, um die Eintrittskarte in Empfang zu nehmen und überhaupt noch einen Platz in diesem kleinen Lichtspielhaus zu ergattern. Glücklicherweise gab es an der Kasse auch gleich noch die Karte für die Vorstellung im Anschluss. An den anderen Tagen (außer Mittwoch und Sonntag) reichte die Zeit nur für jeweils ein Programm:

Damit konnten immerhin zwei Filme (»Frohes Schaffen« und »San Agustin – Ebbe im Plastikmeer«) gesehen und besprochen werden, die das Dokfest in einer Pressemitteilung vorab empfohlen hatte. Somit bleibt als Zwischenfazit, dass das reichhaltige Programm von Berufstätigen außerhalb der Filmbranche nicht erschlossen werden kann.

Dokfest-Blog

Abseits der Leinwand gab es natürlich auch 2012 wieder kleine Geschichten, die allerdings wie oben beschrieben kürzer ausfallen:

Zeitmanagement

Zusätzlich sei noch angemerkt, dass der Zeitplan des Programms zum Teil sehr eng gestrickt schien, da selbst durch kurze Diskussionen nachfolgende Filme mit Verspätungen anfingen. Dies ist nicht nur „tagsüber“ ärgerlich, wenn man so Filme verpasst, sondern auch „nachts“, wenn sich die Müdigkeit heranschleicht. Dem könnte begegnet werden, indem die Programmpausen größer werden (bislang meist nur 15 Minuten) oder die Moderatoren besser auf die Zeit achten. Es braucht ja nicht gleich wie auf einer Physikertagung mit zwölf Minuten Beitrag plus drei Minuten Diskussion, danach der Nächste, zuzugeben, aber die Programme sollten doch im Rahmen bleiben.

Plätze in den Kinos

Der zweite Kritikpunkt betrifft die Auswahl der Kinos für die Filmprogramme. Während fast jede Vorstellung im Filmladen restlos ausverkauft war, sprich die Nachfrage deutlich größer als das Angebot war, war das Bali-Kino vermutlich höchstens zum Finale richtig voll. Langfilme scheinen die Zuschauer also stärker anzuziehen als Kurzfilme. Hier stellt sich die Frage, ob es möglich wäre, diese Aufteilung zu ändern. Prinzipiell wäre ein weiteres Kino für nachfragestarke Filme sinnvoll und das Kaskade-Kino liegt am Königsplatz auch perfekt gelegen, allerdings fehlt leider der Wille (außerhalb einer dOCUMENTA (13)), diesen Ort wieder als Lichtspielhaus zu nutzen.

Bis zum nächsten Jahr

Damit schließt Nordhessische.de die Berichterstattung vom 29. Kasseler Dokfest fürs Erste und freut sich auf das Jubiläums-Dokfest vom 12. bis 17. November 2012. Weitere Gedanken zum Film »Frohes Schaffen«, die angekündigt worden sind, werden demnächst in einem größeren Kontext über die aktuelle „Krise“ folgen.