Nordhessische … Dokfest-Blog: Lecker, aber doch mehr der Film-Fan

Dokfest-Blog: Lecker, aber doch mehr der Film-Fan

Abstract

Dokfest-Besucher und -Blogger Robert Bienert war dieses Jahr zur Eröffnung des 29. Kasseler Dokfest ins Gloria-Kino eingeladen. Neben einem entsprechenden Rahmenprogramm wurden dort natürlich auch Filme gezeigt und leckere Kleinigkeiten vom Buffet verspeist. Für letzteres ist er „als Gast“ dankbar, hatte er es sich doch eigentlich als Kino-Besucher im Saal bequem gemacht.

Und während sich die Sitzreihen im „gemütlichen Gloria-Kino“ mit Gästen sowie wahrscheinlich dem „Who-is-who“ der Kasseler Film- und Kunstszene füllen, bemerkt der aufmerksame Beobachter den Unterschied zwischen Film-Fan und -(Re-)Präsentierer an Hand eben dieser Sitzreihen: Während der Film-Fan wegen des Blicks auf die Leinwand (oder auf die Filmvorführerin) möglichst weit hinten bzw. oben versucht, seinen Platz zu finden, sitzen die „Promis“ recht weit vorne in der Nähe der klickenden Fotoapparate der Großstadtpresse und laufenden Kameras des Regionalrundfunks. Dort kann ungehindert interviewt und begrüßt werden – und vorne ist immer noch ein Platz frei.

Griff „zur Feder“ und in Anderes

Dieses „Zeigen“, „Präsentieren“ und auch „Sich Selbst Feiern“ gehört natürlich zur (positiven) Außendarstellung einer solchen Veranstaltung, die in großem Maße von externen Gelder abhängt. Der Film-Fan im Lichtspielhaus hingegen wartet derweil aufs Programm. Mit Musik, Geschichten, Witz – oder auch Zauberei – lässt sich dieser Übergang angenehm gestalten, wie z.B. dem Dank an die „Medienpartner, die das Dokfest angemessen kommentieren.“ Die Leser so mancher Publikation sollten also diese Woche verstärkt die Augen offen halten … (Und der Leser des Dokfest-Katalogs wird auf der vorletzten Seite feststellen, dass Nordhessische.de die letzten beiden Dokfeste anscheinend angemessen kommentiert hat.)

Die Chance zur angenehmen Abendgestaltung hat der Moderator hingegen leichtfertig verspielt. Dass eine großartige Kunstschau beim Kulturinteressierten durchaus ein „Post-documenta-Loch-Syndrom“ hinterlassen kann, war ja noch gut pointiert, eine Art „Schwanzvergleich d13 vs. Dokfest“ in Bezug auf Leistung der Mitarbeiter, Internationalität und Besucher ist da nicht sehr originell oder witzig. In der Kunstszene dürfte doch auch tiefergehender Humor verstanden werden. Aber vielleicht sollte damit auch nur die freudige Erwartung der Filme und des Buffets gesteigert werden.

Das alternative Finale

Und einer dieser Filme, »Frohes Schaffen« steht am Sonntag noch einmal auf dem persönlichen Programm. Gleichzeitig findet zwar im Bali-Kino das Finale des Dokfests statt, also „Sehen- und Gesehen Werden“, Preise und auch wieder Buffet, aber auch wieder nicht so viel Film. Da lohnt es sich doch noch etwas mehr über den „unterbewerteten Bestseller“ »How to be Idle« zu erfahren. Vielleicht gibt es ja anschließend noch Buffet im Bali …

„Die fliegenden Köche“, die im Gloria für die Snacks verantwortlich waren, hatten passenderweise ihr „Flugzeug“ vor der Tür parken können, um so schnell ihre äußerst leckeren Teigschnecken, Lachsschnitten und Hühnchenspieße (Cocktails) in den Saal nachliefern zu können. Das rundete den Abend ab und wie bei jedem Buffet gab es eben eine Kleinigkeit, die einem nicht schmeckt, aber der Rest is(s)t hervorragend. Dazu und zu zwei Deutschlandpremieren lässt man sich dann doch gerne wieder einladen.