Kommentar: Die Freuden der Stadtplaner
Abstract
Blogger Don Alphonso schreibt in seinem Weblog „Rebellen ohne Markt“ über „Die Freuden der Stadtplaner“: Altes Gemäuer wird nicht nur in Kassel dem Kommerz geopfert, sondern auch in Bayern. Der letzte Satz seines Beitrags passt dabei sehr gut in die aktuelle Diskussion um den Abriss/Umbau des Henschelhauses für die Filiale des nächsten Modegeschäfts in der Innenstadt.
Die Beseitigung historischer Bausubstanz für niedere Zwecke hat in Kassel seit der Nachkriegszeit Tradition, da verwundert es kaum, dass auch das Henschelhaus in der Innenstadt „entkernt“ werden soll, um eine Filiale des nächsten Modegeschäfts zu beherbergen. Passenderweise findet im angrenzenden Gebäude gerade ein Ausverkauf auf Grund einer anderen Filialschließung statt und vielleicht typisch Kassel strömen die Massen jetzt erst in dieses Geschäft, nachdem die hochwertige Kleidung abverkauft oder in andere Filialen geschafft und durch „Ramsch“ ersetzt worden ist.
Nun soll also neben diesem zukünftigen Leerstand wieder einmal historisches Gemäuer dem Kommerz (und ausnahmsweise nicht dem Verkehr) weichen, auf dass die Königsstraße noch mehr Bekleidungsgeschäfte aufweise, oder wie Don es für seine bayrische Stadt formuliert:
Und welche historische Bausubstanz verscheuern wir morgen, dass sie ein Investor entkernen kann?
Robert Bienert