Nordhessische … Dokfest-Blog: ruhiger Sonntag

Dokfest-Blog: ruhiger Sonntag

Abstract

Das 32. Kasseler Dokfest endete am Sonntag, den 15. November 2015 relativ ruhig und entspannt mit audio-visuellen Ausstellungen und einem normalen Kinoprogramm. Das in den Vorjahren am Sonntag Abend zelebrierte Finale mit Preisverleihung fand dieses Jahr bereits am Samstag Abend statt. Trotzdem gab es für den Autor auf dem Rückweg von „der letzten Vorstellung“ noch einen kurzen Moment des Innehaltens.

Kunst im Auto

Da ich beim diesjährigen Dokfest auf Grund anderweitiger Verpflichtungen nicht so viel Zeit für Filme hatte und für mein Interesse am Wochenende wenig im Kino lief, ich andererseits durchaus auch „ein Baunataler Jung'“ bin, reizte mich die Ausstellung Ach, Baunatal deine Felder. Für den audiophilen Besucher, der sich gerne von der „Melodie des Alltags“ faszinieren lässt, war das am verregneten Sonntag Nachmittag genau das Richtige – wie früher beim Besuch von Verwandten: Bequem im Auto sitzen und Hörspiele hören. Auf Grund des Wetters und der Lage der Ausstellung (Franz-Ullrich-Straße 14, noch hinter dem Südflügel) war viel Platz und Raum, sich ungestört in die Stücke hinein zu hören.

Offen bleibt allerdings die Frage, warum das Komma im Titel der Ausstellung an dieser Stelle und nicht ein Wort später gesetzt worden ist. Antworten bitte per Mail oder Twitter!

Wer zu spät kommt …

… den bestraft das Leben! Denn am Sonntag Nachmittag waren die Teile der Ausstellung Monitoring im Kulturbahnhof bereits geschlossen, so dass lediglich der Teil im Fridericianum zugänglich war.

Um allerdings rechtzeitig die Karte für den folgenden Film abzuholen und genug Zeit für die Ausstellung zu haben, stand erst ein forcierter Spaziergang vom Bahnhof zum Fridericianum mit Umweg über den Filmladen auf dem Programm. Der Rückweg ins Kino wurde dann ganz „Kassel Hipster-like“ mit dem Konrad gestrampelt.

Dokfest-Erkennungszeichen „orange-farbener Würfel“ vor dem Museum Fridericianum
(Fast) Versteckter Hinweis auf die Ausstellung Monitoring im Fridericianum.

Das Sportprogramm hat sich aber gelohnt.

Streitthema Energiewende

Im Filmladen angekommen, zeigte sich zuerst, dass Dank des wieder funktionierenden Kassensystems eine Karte für den Film Fukushima und die Mopsfledermaus bereits am Samstag Abend reserviert werden konnte: Die Vorstellung am Sonntag Abend war restlos ausverkauft. Auch wenn die anschließende Diskussion über den Film und die Energiewende doch wie zu erwarten ideologisch gefärbt war – in der Dokumentation porträtierte Windkraftgegner waren den Weg zum Dokfest und zur Diskussion angetreten – zeigte diese Lebendigkeit doch sehr gut, dass die Energiewende gerade voll im Gange ist. Dazu thematisierte der Film auch die Nutzungskonflikte um den Wald.

Mittendrin in der zweiten Reihe saß dabei dieser „Typ“ von Nordhessische.de, der sich während des Films und vor allem während der Diskussion gerade an strittigen Stellen Notizen gemacht hat. Vermutlich gehört der zu einer Lobbygruppe, der die Lobby der Windkraftgegner auskundschaftet, oder zur Presse, die dann wieder titelt: „Naturschützer gegen Ökostrom“. Oder so.

Ein Kino „übersehen“

Auf dem Rückweg vom Filmladen in die Stadt lief ich noch an einem Kino vorbei und musste kurz innehalten, denn bei diesem Dokfest habe ich dort keine einzige Vorstellung gesehen:

Das Gloria-Kino in Kassel
Eingang und große beleuchtete Tafel für den aktuellen Film. Noch stand dort das 32. Kasseler Dokfest „angeschlagen“ (leider ist das Foto überbelichtet).

Dabei ist spätestens seit 2010 das Gloria das gemütlichste Kino. Aber es hat sich dieses Mal leider wirklich nicht ergeben.