Nordhessische … Schöner Schein in der Neuen Galerie

Schöner Schein in der Neuen Galerie

Abstract

Noch in den nächsten drei Monaten ist die Neue Galerie mit – so wörtlich – Luxustapeten dekoriert. Diese stammen hauptsächlich von einer französischen Manufaktur und sind zum Teil mehrere Hundert Jahre alt. Nordhessische.de war bei der Eröffnung am 28. April im Museum.

„Alte Tapeten“

… im Museum

Vom 29. April bis 24. Juli 2016 werden in der Neuen Galerie Luxustapeten des Historismus von Paul Balin ausgestellt. Neben Tapeten aus der Manufaktur von Paul-Marie Balin wird in der Sonderausstellung des Tapetenmuseums vergleichbarer Wandschmuck von damaligen Mitbewerbern Balins aus der Zeit um 1870 gezeigt. Etliches davon hing seinerzeit auf Weltausstellungen. Von Kunden der opulenten Papierbahnen ist hingegen selbst nach Besuch der Ausstellung nichts bekannt. Allerdings kann sich der Besucher in einem mit Beamer ausgestatteten Raum ein Bild von der Gesamtwirkung der Tapeten machen: Per Knopfdruck werden die Motive an die Wände projiziert. Am Eröffnungsabend war dies einer der am besten besuchten Räume in der Neuen Galerie.

… sind empfindlich

Bereits beim Eingang in die Ausstellung, die im Keller der Neuen Galerie zu finden ist, wird der Besucher darauf hingewiesen, dass die Stücke trotz ihres stabilen Aussehens äußerst empfindlich sind. Schließlich sind nicht nur die Tapeten, sondern auch die zudem ausgestellten Vasen und Schränke 120 Jahre und älter. Manche Stofftapeten „hängen seit mehreren Jahrhunderten herum“.

Aufbau der Ausstellung und Hinweis für Besucher: „Berühren sie die Ausstellungsstücke bitte nur mit den Augen.“
Am Eingang wird der Aufbau der Ausstellung erläutert und der Besucher auf die Empfindlichkeit der Tapeten hingewiesen.

… die nicht wie Tapeten aussehen

Das Beeindruckenste der ausgestellten Tapeten ist zu sehen, welch visueller Eindruck allein mit Papier hergestellt werden kann. Die vom zeitgenössischen Kunsthandwerk inspirierten Motive wurden von Balin und Co. auf Papier gedruckt und geprägt, so dass sie bisweilen wie Kacheln oder Leder aussehen. Beide Materialien wurden zuvor zur Wandgestaltung verwendet. In einem Teil der Ausstellung sind denn auch Tapeten aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts zu sehen, die aus Stoff, Seide oder Leder bestanden.

Dagegen scheint Tapete heute langweilig.

Schöner Blaulicht-Schein

Einen anderen schönen Schein gab es für die Gäste der Ausstellungseröffnung: Zwei Vans der Polizei sperrten den Steinweg auf Höhe des Amtsgerichts, so dass die Gäste der Veranstaltung sicher von der Karlskirche in die Neue Galerie gelangen konnten. Anscheinend war ihnen der Weg durch die Unterführung wenige Meter oberhalb nicht zuzumuten.

Polizei als „Ampelersatz“?