Nordhessische … Kommentar: Terrorpanik – was bleibt im Dezember?

Kommentar: Terrorpanik – was bleibt im Dezember?

Abstract

Nachdem es Ende November „Grund zur Sorge, aber keinen Grund zur Hysterie“ gegeben habe, ist nun schon Dezember und kein Anschlag eines Terroristen hat Deutschland erschüttert, sondern nur der Wintereinbruch und die diplomatische Meinung einiger Amerikaner über Politiker anderer Länder. Zwei satirische Artikel nehmen die geschürte Terrorpanik aufs Korn und regen zum Denken an: Was war, was wird und kann ich jetzt unbesorgt auf den Wei(h)nachtsmarkt gehen?

Für Ende November wurde vor einem möglichen Terroranschlag in Deutschland gewarnt. Während Innenminister Thomas de Mazière (CDU) dabei noch relativ ruhig blieb – „kein Grund zur Hysterie“ – setzten andere Politiker von konservativ bis sozialdemokratisch zum Sprint im Terrorpanik-Amoklauf an. Ebenfalls ruhig blieben die Sicherheitskräfte auf dem Kasseler Wei(h)nachtsmarkt und wohl nur auf Grund der Pressemeldungen fiel deren erhöhte Präsenz auf. Wobei verstärkte Fußstreifen auch aus den Vorjahren noch in Erinnerung sind.

Und dann blieb es insgesamt auch ruhig, nicht nur in Kassel, sondern in ganz Deutschland. Haben die Terroristen nicht rechtzeitig auf den Kalender geschaut, wie "Der Postillon" mutmaßt? Oder haben sie eingesehen, dass ihr Geschäft des Tötens vom „Bodycount“ aus betrachtet nur „Peanuts“ sind? Nicht nur ist die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden mehrfach größer als Opfer eines Terroranschlags zu werden, auch sterben jedes Jahr in Deutschland mehrere tausend Menschen im Straßenverkehr, wie SPAM hinweist. Und zumindest dagegen, Opfer im Straßenverkehr zu werden, kann sich der Einzelne annähernd genauso wenig schützen, wie Opfer eines Terroranschlags zu werden – nur macht die reine Todeswahrscheinlichkeit eher einen anderen „Terroristen“ aus.

Robert Bienert